Online-Kreditrechner – Ja oder nein?
Du hast dir einen Überblick über deine Finanzen verschafft, kennst Möglichkeiten und Grenzen deines Budgets und bist – die Traumimmobilie stets vor Augen – nun auf der Suche nach einem möglichst günstigen Kredit. Doch wie findest du eigentlich das beste Angebot zur Finanzierung deines neuen Eigenheims? Eine erste Orientierungshilfe können Online-Kreditrechner bieten. Was sie leisten und was du bei ihrer Verwendung beachten musst? In diesem Beitrag erfährst du es.
Online-Kreditrechner: gut für die Ersteinschätzung.
Eines gleich vorweg: Wie eingangs bereits erwähnt, stellen online verfügbare Kreditrechner lediglich eine erste Etappe in Richtung eines günstigen Immobilienkredits dar. Das ist deswegen der Fall, weil du hier nur standardisierte Angebote vergleichen kannst, ohne die Grenzkonditionen der jeweiligen Banken zu kennen, bei denen du deinen Kredit in einem weiteren Schritt beantragst. Insbesondere deine Hausbank wird dir zwar Nachlässe bei einmalig fälligen Gebühren zugestehen, jedoch kaum bei den konkreten Konditionen des Kredits. Es gilt daher, eine Bank zu finden, deren Geldpolitik offensiv genug ist, um eine möglichst günstige Verhandlungsbasis zu schaffen.
Was sollte ein Kreditrechner können?
Dennoch kann ein Kreditrechner wertvolle Informationen bieten, die eine fundierte Beurteilung vonKreditangeboten ermöglichen. Dabei ist es wichtig, dass der Rechner hinsichtlich seiner Bedienung transparent und effizient ist – du solltest mit einer relativ geringen Anzahl an Eingaben zu den gewünschten Ergebnissen gelangen. Darüber hinaus sollte er die Richtlinien desHypothekar- und Immobilienkreditgesetzes berücksichtigen. Dieses legt u.a. Parameter fest, die jeder seriöse Kreditrechner anzugeben hat. Dazu zählen insbesondere
- Soll- und Effektivzinssatz
- Laufzeit
- Monatliche Rate
- Zinsmodell
- Gesamtbelastung (Kreditbetrag inkl. Zinsen und sämtlicher Nebenkosten)
Kreditrechner: die richtige Vorbereitung fürs Beratungsgespräch
Neben der Verwendung eines Kreditrechners ist es empfehlenswert, sich durch eine möglichst genaueHaushaltsrechnung in eine aussichtsreiche Position für die Beratungsgespräche mit den infrage kommenden Banken zu bringen. Eine Haushaltsrechnung ist denkbar einfach und dennoch ein wichtiges finanzielles Instrument, das dabei hilft schnell und einfach eine ideale monatliche Kreditrate sowie eine maximale Obergrenze zu definieren, indem dasfrei verfügbare bzw.zumutbare Einkommen ermittelt wird. Um dieses zu bestimmen, berechnest du die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgabe auf den Gehaltskontoauszügen der vergangenen drei Monate. Ausgehend von diesem Ergebnis kannst du dann sowohl eine Summe benennen, die für dich problemlos leistbar ist, als auch einen Maximalwert, bis zu dem du der Bank gegebenenfalls entgegenkommen würdest.
Um im Falle steigender Zinsen über genügend Kapital für die ebenfalls erhöhte Ratenbelastung zu verfügen, solltest du hierbei allerdings eineSicherheitsreserve von zumindest 20 % einplanen. Übrigens: Auch bei den Vertreter*innen der Banken wird es einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen, wenn du in einem Beratungsgespräch eine exakte Haushaltsrechnung vorlegen kannst.