Der Kauf einer Immobilie ist der Traum von vielen Menschen in Österreich. Dennoch haben nur die wenigsten eine realistische Vorstellung davon, wie viel sie sich leisten können.
Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwer. Der erste Schritt ist, eine einfache Haushaltsrechnung zu machen. Wir zeigen dir, wie du dabei vorgehen musst:
- Monatliche Einnahmen berechnen: Addiere sämtliche Einkünfte wie dein Nettoeinkommen, etwaige Mieteinnahmen oder Einnahmen durch Wertanlagen.
- Monatliche Ausgaben ermitteln:. Auch dafür musst du nur die Addition beherrschen – in diesem Fall die deiner Fix- und Lebenshaltungskosten wie Miet-, Betriebs- und Energiekosten, Mobilitätskosten oder auch Ausgaben für Versicherungen.
- Im letzten Schritt ziehst du die Summe deiner Ausgaben von der Gesamtheit deiner Einkünfte ab – und voilà: du hast soeben dein frei verfügbares Einkommen berechnet!
Ein Beispiel gefällig?
Gehen wir das anhand eines Beispiels durch: Nehmen wir eine beliebige Person, sagen wir den 32-jährigen Eduard aus Baden, und führen für ihn eine Haushaltsrechnung durch. Eduard ist seit längerem bei einem größeren österreichischen Unternehmen angestellt und verdient derzeit 2100 € netto pro Monat. Hinzu kommt die ebenfalls monatliche Überweisung von 200 € – ein Geschenk, das Eduard zu seinem 18. Geburtstag von einer Großtante gemacht wurde, die – wie man sich auf Familienfeiern hinter vorgehaltener Hand erzählt - durch die strategische Heirat eines betagten Großindustriellen aus altösterreischischem Adel in den Besitz eines beträchtlichen Vermögens gelangte.Weil die Freigebigkeit von Großtanten bekanntermaßen Grenzen hat und “der Bub” lernen muss, auf eigenen Beinen zu stehen, werden diese Zahlungen mit Eduards 35. Geburtstag jedoch endgültig eingestellt. Bis dahin belaufen sich seine monatlichen Einkünfte also auf 2300 €.
Seine monatlichen Ausgaben setzen sich aus
- 620 € für Miete inkl. Strom und Gas
- 200 € für Lebensmittel
- 50 € für den Kombivertrag für Handy und Internet
- 365 € für die Jahreskarte der Wiener Linien
- 120 € für sein Hobby
was 1355 € an monatlichen Ausgaben ergibt.
- Im letzten Schritt ziehen wir die Ausgaben von den Einnahmen ab: 2300 - 1355 = 945.
Eduard kann monatlich also auf einen Betrag von 945 € zurückgreifen, den er nicht für die Deckung seiner laufenden Kosten aufwenden muss. Doch sei gewarnt, Eduard: in nur zwei Jahren werden dir monatlich nur noch 745 € zur Verfügung stehen. Wenn er sich also demnächst eine Eigentumswohnung in Wien anschaffen will, um seiner denunziatorischen Badener Verwandtschaft zu entkommen, muss er diesen Umstand bei der Planung seiner Finanzierung unbedingt bedenken.
Ist das Saldo deiner Haushaltsrechnung positiv, gibt es noch eine zweite Frage, die du vorab beantworten musst: Hast du genug Eigenmittel?
In Österreich sind 20 % Eigenmittel verpflichtend. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du genug Eigenmittel hast, sprich am besten mit einem unserer Finanzberater. Diese können dir auch dabei helfen, weitere Stolpersteine auf deinem Weg zum Kredit aus dem Weg zu räumen.
Dazu gehören etwa die versteckten Kosten deines Kredits. Du solltest zum Beispiel bedenken, dass die gesamten Kreditkosten aus der Kreditsumme sowie den während der Kreditlaufzeit anfallenden Zinsen sowie der Kreditnebenkosten zusammensetzen.
Wenn du eine Immobilie ins Auge gefasst hast, in der du selbst wohnen willst, kommen neben der monatlichen Rate natürlich auch noch monatliche Kosten wie Betriebskosten und die Kosten für Energie, das heißt Strom, Heizung und Wasser und im Falle eines Einfamilienhauses auch noch einige zusätzlich Nebenkosten pro Jahr hinzu.