Was ist eigentlich der EURIBOR?

Wenn du gerade auf der Suche nach einer Eigentumswohnung oder einem Haus bist, werden die täglichen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt plötzlich interessant für dich. Vielleicht bist du bei deinen Recherchen bereits auf den Begriff EURIBOR gestoßen und fragst dich, was das denn eigentlich genau bedeutet. Im folgenden Beitrag erfährst du es.

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Wofür steht EURIBOR?

Euribor ist die Abkürzung für Euro Interbank Offered Rate. Es handelt sich dabei um einen Leitzins, der von der Europäischen Zentralbank vorgegeben wird. Der durchschnittliche Zinssatz ist für alle Kreditinstitute sehr wichtig. Zu diesem schließen Kreditinstitute nämlich Geschäfte untereinander ab. Das bedeutet, dass der Leitzins eines der wichtigsten Finanzinstrumente ist, das der Zentralbank zur Verfügung steht. Weil dieser Zinssatz die Konditionen angibt, zu denen Banken sich Geld von der Zentralbank besorgen können, bestimmt er auch, wie die Rendite der Bank in Zukunft aussehen werde. An der Höhe von Leitzinsen wie dem Euribor orientieren sich außerdem auch die Zinsen für Kredite. Deshalb ist er auch für dich von Bedeutung.


Wie wird der EURIBOR berechnet?

Für die Berechnung des Euribor-Zinssatzes wird die Marktsituation beobachtet. Die Höhe wird in erster Linie durch Angebot und Nachfrage am Markt bestimmt, aber auch externe Faktoren wie das Wirtschaftswachstum oder die Inflation beeinflussen die Höhe der Zinssätze. Durch die Zinssätze europäischer Kreditinstitute wird der aktuelle Wert des Euribor bestimmt. Um ihn zu berechnen, werden die 15 höchsten und niedrigsten Werte aus der Berechnung herausgenommen, um das Ergebnis nicht zu verzerren. Er ist ein durchschnittlicher Zinssatz und wird durch aktuelle Zinsen von 57 europäischen Banken berechnet. Jeden Tag um ca. 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird der aktuelle Euribor von der EZB veröffentlicht.

Wenn Banken Kredite vergeben, verlangen sie zum Euribor-Zinssatz meistens einen Aufschlag von 0,5 bis 2 Prozent. Das ist auch in Österreich der Fall, wo der Euribor der wichtigste Leitzins ist.


Wie kam es dazu? Die Geschichte von Euribor

Das erste mal wurde der Euribor am 30. Dezember 1998 veröffentlicht. Damit haben die Verbände der Kreditwirtschaft in Brüssel die Rechtsgrundlage für den gemeinsamen Referenzzinssatz geschaffen. Seitdem bilden die Euribor-Sätze die Grundlage für den Preis und Zinssatz aller Arten von Finanzprodukten wie Zinsswaps, Sparkonten oder Hypotheken. Der 1. Jänner 1999 war der Tag, an dem der Euro als Währung eigeführt wurde. Davor gab es unterschiedliche Referenzzinssätze wie zB. den PIBOR in Frankreich oder den Fibor in Deutschland.


Was du also wissen solltest

Der Euribor beeinflusst alle variablen Zinsen, die wir zahlen müssen. Sobald er also sinkt, sinken auch die Zinsen für Hypotheken und wenn der Euribor steigt, steigen die Zinsen. Es gibt 15 Laufzeiten des Euribor, die von einer Woche bis zu zwölf Monaten reichen. Das Gegenteil von Euribor ist der EONIA, der Euro Overnight Index Average, der durch tatsächliche Umsätze festgelegt wird. Die aktuellen Euribor-Stände kannst du online öffentlich einsehen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Euribor der wichtigste Leitzins Österreichs ist, aber auch in vielen anderen EU-Ländern spielt er eine enorm wichtige Rolle. Er gilt als mächtigstes Finanzinstrument der Europäischen Zentralbank. Mithilfe des Euribor kann einer Inflation oder Deflation entgegengewirkt werden. Außerdem beeinflusst er die Rendite von Banken und damit die gesamte europäische Wirtschaft enorm. Für dich wird er wichtig, sobald du eine Hypothek aufnimmst und Zinsen zahlen musst.

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